Nichts sehen, nichts hören, nichts verstehen – Antrag für mehr Inklusion im Theater
Beschluss des Bezirksvorstandes vom 15.01.2020
Theater ist nicht nur Unterhaltung, sondern Anregung zum Kritischen Denken und Ort für gesellschaftlichen Diskurs. Dieser Platz der Meinungsbildung muss für alle Menschen zugänglich sein, unabhängig von ihren physischen und geistigen Faktoren. Die Freiheit der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, der Kultur und der Meinungsbildung muss für alle Menschen gewährleistet werden. Leider hinkt Deutschland beim Thema Inklusion im theatralen Bereich im Vergleich zu anderen Ländern, wie Australien, hinterher. Die FDP Oberbayern fordert daher:
- Staatliche Theater müssen ein Angebot für blinde und taube Besucherschaffen. Dabei geht es nicht darum ein separates Programm zu entwickeln, sondern das bestehende für Menschen mit schlechtem Seh- und Hörvermögenzugänglich zu machen. Solche Maßnahmen können sein Schrifttafeln, Gebärdensprachendolmetscher oder Kopfhörer mit Simultanübersetzung der Geschehnisse auf der Bühne.
- Im Spielplan staatlicher Institutionen muss mindestens ein Stück pro Monat dieser Forderung entsprechen0
- Die Übersetzung der Stücke in einfache Sprache gewährleistet Zugang zum Sprechtheater auch für Menschen mit geistiger Behinderung. Auch diese Inklusionsmaßnahme muss gefördert und im Spielplan staatlicher Institutionen0mindestens einmal im Quartal berücksichtigt werden.
- Die Maßnahmen der Digitalisierung und zusätzliche Personalkosten für Zwecke der Inklusion sind förderungswürdig und können von privaten Trägern der Kunsteinrichtungen als Fördermaßnahme deklariert werden